Lüftung:
Zur Ausnutzung der Fortluftabwärme
der Lüftungsanlagen wird ein rekuperatives Wärmerückgewinnungssystem
eingesetzt. Hierfür werden vom Gewerk Lüftung in die Fortluft
ein Kunststoffwärmetauscher, in das Zuluftgerät ein Vorheizregister
eingebaut. Die Wärmetauscher selbst sind als Kreislaufsystem miteinander
verbunden. Da Temperaturen in der Nähe des Gefrierpunktes auftreten
können, wird dafür ein Glykol-Wasser-Gemisch eingesetzt. Das
System ist als geschlossene Anlage ausgeführt und erhält deshalb
eine Absicherung mit Ausdehnungsgefäß und Sicherungsventil.
Die Befüllung und Entleerung erfolgt über eine Leitung zur Kälterzentrale.
In der Lüftungszentrale ist eine Lautstärke 70dB (A) einzuhalten.
Es ist keinerlei Redundanz vorgesehen, außer der Absaugung für
die Lager und Schränke. Für den EDV-Raum wird bauseits ein Doppelboden
erstellt. Für die Lüftungszentrale wurde ein Schall- und Schwingungsgutachten
erstellt.
Lüftungszentrale
Klima:
Zur Berechnung der RLT-Anlagen
mußten neben den Standardbedingungen einige Besonderheiten berücksichtigt
werden:
· Vorgaben Außenluft:
Sommer 32°C, 40 % rF, Winter - 12°C, 100% rF,
· Raumbelastung durch
Beleuchtung: 500 lux,
· Äußerer
Sonnenschutz auf der Südseite,
· Wärmeabgabe
Analysegeräte: je 2,2 kW mit einem Gleichzeitigkeitsfaktor von rund
90%,
· Die Analysegeräte
sind nicht direkt an den Abluftkanal angeschlossen,
· Anfallende Wärme
durch Kleingeräte in den Labors (10 bis 20 kW) wird aufgrund des geringen
Gleichzeitigkeitsfaktors der Geräte und der gekühlten Außenluft
im Sommer von der Hauptzu- und abluftanlage in ausreichendem Maße
abgeführt,
· Die Luftmengen
wurden so bemessen, daß alle Versuche und Arbeiten mit gefährlichen
Stoffen innerhalb der Digestorien ausgeführt werden müssen,
· Die Laborabzüge
müssen eine optische Betriebsanzeige aufweisen.
Dachaufsicht des Gebäudes
Fortluftausblaseinheiten
Raumdaten:
1. Meßräume UG,
1.OG, 2. OG, 3. OG: Luftwechsel 8-fach mit min. 25 m³/h m², Raumtemperatur
max. 29° C, zusätzlich mehrere Umluftgeräte,
2. Laborräume UG, 1.OG,
2. OG, 3. OG: Luftwechsel (Außenluft) mit min. 25 m³/h m²,
Raumtemperatur Winter 22° C +/- 1 K, Sommer max. 26° C +/- 1 K,
3. EDV-Raum: Luftwechsel
(Außenluft) ca. 3-fach, Raumtemperatur max. 30° C, ein zusätzliches
Umluftgerät,
4. Lagerräume Chemikalien
und Lösungsmittel und Schränke UG, 1.OG, 2. OG, 3. OG: Luftwechsel
10-fach,
5. Abluftanlage WC UG bis
3. OG: Luftwechel ca. 3-fach,
6. Abluftanlage Kleinkälte
in der Medienzentrale UG: V = 3500m³/h,
7. Eine Zu- und Abluftanlage
für den Kältemaschinenraum im 4. OG ist bei der Kälteanlage
berücksichtigt,
8. Abluftanlage für
die beiden Aufzugmaschinenräume im KG mit V = 500 m³/h.
Die Klimaanlage für Meß-
und Laborräume, Lager und Besprechungszimmer hat ein V = 80 000m³/h.
Die dazugehörenden zwei Klimageräte mit je 50 % Leistung sind
in liegender Bauweise in der Lüftungszentrale im 4. OG angeordnet.
Jedes Klimagerät beinhaltet einen Luftfilter, einen Wärmetauscher
zur Wärmerückgewinnung, einen Lufterhitzer und einen Kühler
mit Tropfenabscheider, einen Zuluftventilator sowie einen saug- und druckseitigen
Schalldämpfer. Die Befeuchtung erfolgt mit Niederdruckdampf, der in
einer gasbefeuerten Niederdruck-Dampf-Kesselanlage im Technikgeschoß
(4. OG) erzeugt wird. Über Rohrleitungen wird der erzeugte Dampf zu
den Dampflanzen der Klimaanlagen geführt. Für die Dampfanlage
wird ein Abgassystem aus mehrschaligen Schornsteinelementen verwendet.
Das doppelwandige, vollisolierte Schornsteinsystem ist aus Edelstahl. Um
einen konstanten Volumenstrom zu gewährleisten, wird der Zuluftventilator
drehzahlabhängig geregelt. Außerdem sind in den einzelnen Räumen
zu- und abluftseitig Volumenstromregler einschließlich Stellmotoren
für den Auf-Zu-Betrieb vorgesehen. Damit können zur Betriebskostenersparnis
einzelne Laborräume beliebig abgeschaltet werden. Für den Degustierraum
und zwei Reinsträume sind im Zuluftbereich zusätzlich ein Aktivkohlefilter
nebst Nachfilter, Schubventilatior und Schalldämper vorgesehen. Dazu
kommt ein separater Befeuchter. Für einen Teil der Meßräume
sind zusätzlich Deckenumluftkühltruhen vorgesehen, um eine max.
Raumtemperatur von 29° C zu gewährleisten. Für zwei Meßräume
und den Degustierraum ist jeweils ein Kanalluftkühler installiert,
um eine Raumtemperatur von 20° C +/- 1 K zu erzielen. In einigen Laborbereichen
ist aufgrund der Digestorienbestückung eine Luftmenge größer
25 m³/h m² Laborfläche erforderlich. Ein möglicher
Teillastbetrieb ist daher anzusteben. Die Einblasung der Zuluft erfolgt
über Drallauslässe. Die Abluft wird über einseitig saugende
Ventilatoren über die Digestorien, in manchen Räumen auch über
eine geforderte punkttuelle Absaugung oder Gitter abgesaugt. Die Ansaugung
der Außenluft erfolgt über ein Wetterschutzgitter an der Nordseite.
Die Fortluft wird über vier Kamine über Dach ins Freie ausgeblasen.
Jeder Kamin ist mit einer Auf-Zu -Klappe versehen, um bei wechselnder Luftmenge
eine ungefähr gleiche Austrittsgeschwindigkeit zu erreichen. Für
die Abzüge mit Säurewäscher, Dioxinlabor sowie Lager und
Schränke ist jeweils ein separater Abluftventilator vorgesehen. Die
WC's werden über Tellerventile und einen gemeinsamen Dachlüfter
abgesaugt. Die Nachströmung erfolgt über die Flure, wobei die
erforderliche Zuluft von der Hauptanlage zur Verfügung gestellt wird.
Die Zu- und Abluftmenge in den Lagerräumen kann durch Klappenschaltung
mittels Lichtschalter auf Reduzierbetrieb geschaltet werden. Im gemeinsamen
Fortluftkanal sind zwei Glattrohr-Wärmetauscher aus Kunstoff zur Wärmerückgewinnung
angeordnet. Die Sanitärzentrale im UG wird durch einen Abluftventrilator
mit V = 3500m²/h entlüftet. Die Nachströmung erfolgt von
Außen. Ein- und Ausschaltung erfolgt über die Raumtemperatur.