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Lüftung:

Zur Ausnutzung der Fortluftabwärme der Lüftungsanlagen wird ein rekuperatives Wärmerückgewinnungssystem eingesetzt. Hierfür werden vom Gewerk Lüftung in die Fortluft ein Kunststoffwärmetauscher, in das Zuluftgerät ein Vorheizregister eingebaut. Die Wärmetauscher selbst sind als Kreislaufsystem miteinander verbunden. Da Temperaturen in der Nähe des Gefrierpunktes auftreten können, wird dafür ein Glykol-Wasser-Gemisch eingesetzt. Das System ist als geschlossene Anlage ausgeführt und erhält deshalb eine Absicherung mit Ausdehnungsgefäß und Sicherungsventil. Die Befüllung und Entleerung erfolgt über eine Leitung zur Kälterzentrale. In der Lüftungszentrale ist eine Lautstärke 70dB (A) einzuhalten. Es ist keinerlei Redundanz vorgesehen, außer der Absaugung für die Lager und Schränke. Für den EDV-Raum wird bauseits ein Doppelboden erstellt. Für die Lüftungszentrale wurde ein Schall- und Schwingungsgutachten erstellt.
 

Lüftungszentrale

 
 

Klima:

Zur Berechnung der RLT-Anlagen mußten neben den Standardbedingungen einige Besonderheiten berücksichtigt werden:


Dachaufsicht des Gebäudes

 

Fortluftausblaseinheiten

 

Raumdaten:
 

Die Klimaanlage für Meß- und Laborräume, Lager und Besprechungszimmer hat ein V = 80 000m³/h. Die dazugehörenden zwei Klimageräte mit je 50 % Leistung sind in liegender Bauweise in der Lüftungszentrale im 4. OG angeordnet. Jedes Klimagerät beinhaltet einen Luftfilter, einen Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung, einen Lufterhitzer und einen Kühler mit Tropfenabscheider, einen Zuluftventilator sowie einen saug- und druckseitigen Schalldämpfer. Die Befeuchtung erfolgt mit Niederdruckdampf, der in einer gasbefeuerten Niederdruck-Dampf-Kesselanlage im Technikgeschoß (4. OG) erzeugt wird. Über Rohrleitungen wird der erzeugte Dampf zu den Dampflanzen der Klimaanlagen geführt. Für die Dampfanlage wird ein Abgassystem aus mehrschaligen Schornsteinelementen verwendet. Das doppelwandige, vollisolierte Schornsteinsystem ist aus Edelstahl. Um einen konstanten Volumenstrom zu gewährleisten, wird der Zuluftventilator drehzahlabhängig geregelt. Außerdem sind in den einzelnen Räumen zu- und abluftseitig Volumenstromregler einschließlich Stellmotoren für den Auf-Zu-Betrieb vorgesehen. Damit können zur Betriebskostenersparnis einzelne Laborräume beliebig abgeschaltet werden. Für den Degustierraum und zwei Reinsträume sind im Zuluftbereich zusätzlich ein Aktivkohlefilter nebst Nachfilter, Schubventilatior und Schalldämper vorgesehen. Dazu kommt ein separater Befeuchter. Für einen Teil der Meßräume sind zusätzlich Deckenumluftkühltruhen vorgesehen, um eine max. Raumtemperatur von 29° C zu gewährleisten. Für zwei Meßräume und den Degustierraum ist jeweils ein Kanalluftkühler installiert, um eine Raumtemperatur von 20° C +/- 1 K zu erzielen. In einigen Laborbereichen ist aufgrund der Digestorienbestückung eine Luftmenge größer 25 m³/h m² Laborfläche erforderlich. Ein möglicher Teillastbetrieb ist daher anzusteben. Die Einblasung der Zuluft erfolgt über Drallauslässe. Die Abluft wird über einseitig saugende Ventilatoren über die Digestorien, in manchen Räumen auch über eine geforderte punkttuelle Absaugung oder Gitter abgesaugt. Die Ansaugung der Außenluft erfolgt über ein Wetterschutzgitter an der Nordseite. Die Fortluft wird über vier Kamine über Dach ins Freie ausgeblasen. Jeder Kamin ist mit einer Auf-Zu -Klappe versehen, um bei wechselnder Luftmenge eine ungefähr gleiche Austrittsgeschwindigkeit zu erreichen. Für die Abzüge mit Säurewäscher, Dioxinlabor sowie Lager und Schränke ist jeweils ein separater Abluftventilator vorgesehen. Die WC's werden über Tellerventile und einen gemeinsamen Dachlüfter abgesaugt. Die Nachströmung erfolgt über die Flure, wobei die erforderliche Zuluft von der Hauptanlage zur Verfügung gestellt wird. Die Zu- und Abluftmenge in den Lagerräumen kann durch Klappenschaltung mittels Lichtschalter auf Reduzierbetrieb geschaltet werden. Im gemeinsamen Fortluftkanal sind zwei Glattrohr-Wärmetauscher aus Kunstoff zur Wärmerückgewinnung angeordnet. Die Sanitärzentrale im UG wird durch einen Abluftventrilator mit V = 3500m²/h entlüftet. Die Nachströmung erfolgt von Außen. Ein- und Ausschaltung erfolgt über die Raumtemperatur.